Mit der Ausstellung „gleich, bald, aber“ zeigt der Kunstverein Duisburg neue Positionen von zwei renommierten, weltweit agierenden Kunstschaffenden:
Inessa Emmer und Gereon Krebber
Die Arbeiten beider Künstler stehen im Spannungsfeld zwischen Vertrautem und Unbestimmtem, laden zur Assoziation ein und aktivieren das Vorstellungsvermögen der Betrachtenden. In den kompakten Räumen des Kunstvereins Duisburg wird die Verbindung zwischen beiden Positionen vertieft.



Inessa Emmer präsentiert großformatige Holzschnitte auf keramischen Kacheln. Die Arbeiten entfalten sich über Wand und Boden und lassen Malerei und Architektur ineinander übergehen. Ornamentale Farbflächen eröffnen dabei ein intensives Spiel zwischen Struktur, Material und Narrativ.
Es entstehen farbintensive Felder, die sich zwischen Geometrie und Rhythmus bewegen, zwischen Ordnung und Auflösung wechseln. Jede Installation wirkt wie ein offenes Narrativ, das sich nicht erzählt, sondern in seiner Schichtung und Dichte erfahrbar wird.
Mehrere dieser monumentalen Arbeiten treten in der Ausstellung in einen Dialog und formen einen Parcours, der den Raum neu strukturiert und Momente schafft, in denen Ornament, Materialität und Atmosphäre ineinander übergehen.
Gereon Krebber arbeitet mit verschiedenen Materialien. In dieser Ausstellung präsentiert er vor allem neue Arbeiten aus Beton. Das Alltagsmaterial aus Bau und Architektur schafft üblicherweise Räume, hier ergibt es knubbelige Körper. Geformt um einen Kern aus Styropor, werden die einfachen Grundformen mit dem angemischten Material umhüllt.
Anstelle wie üblich eine Schalform auszugießen, wird der feuchte Beton mit Folie gerafft und mit Klopfen verdichtet. An der Oberfläche entstehen feinen Falten, die wie Elefantenhaut wirken. Die sich dabei ergebenen Körper changieren zwischen stereometrischen Konstruktionen und amorpher Rundungen.
Weil der Beton dunkler eingefärbt ist, wirkt das Material düster – fast könnten es Überbleibsel aus dem letzten Weltkrieg sein. Die grauen Kunststeine stehen im Kontrast zu den hellen und farbigen Flächen der Arbeiten von Inessa Emmer stehen.
Eine weitere Arbeit entfaltet sich an einem der prominenten Pfeiler des Ausstellungsraumes. Das Konglomerat an Material scheint zu schweben, auch dies wie ein Überbleibsel. Krebbers Arbeiten wirken wie ein eigentümlicher Rest aus der menschlichen Zivilisation, der als ein Wiedergänger erscheint und doch unweigerlich in seiner Materialität präsent ist.